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3096 Tage, by Natascha Kampusch
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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Natascha Kampusch, geboren am 17. Februar 1988 in Wien, war Opfer einer der längsten Entführungen der jüngeren Geschichte. 2006 hat sie ihre Freiheit zurückerobert. Seither versucht sie, ein normales Leben zu führen. Im Frühjahr 2010 machte sie ihren Schulabschluss.
Produktinformation
Leseprobe: Jetzt reinlesen [421kb PDF]
Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: List; Auflage: Erstauflage, EA, (8. September 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3471350403
ISBN-13: 978-3471350409
Größe und/oder Gewicht:
14,5 x 2,9 x 22,2 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.6 von 5 Sternen
557 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 395.257 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Liebe Leser/innen und liebe Autorin,ich war 16, als Natascha Kampusch die Flucht gelang und erinnere mich noch sehr genau an die ersten Interviews im TV. Ich habe die Geschichte mit halbem Ohr verfolgt und muss nach der Lektüre dieses Buches sagen, dass ich zu der klassischen Sorte von sensationsgeilen Bürgern gehört habe. Ich habe sehr schwarz/weiß gedacht und war äußerst erstaunt darüber, wie sich die Geflüchtete den Medien präsentierte.Nun hatte ich mich dazu entschlossen ihr Buch zu lesen, um aus ihrer Perspektive zu erfahren, was damals im Verließ geschehen war.Ich fand ihre Ausführungen sehr interessant, teilweise äußerst detailreich und gut nachvollziehbar. Es wurde offensichtlich, was die Autorin ausdrücken wollte: Nichts in der Welt ist nur gut oder nur böse. Alles hat seine zwei Seiten und alles hat Gründe, auch wenn wir sie vielleicht nicht nachvollziehen können.Es war sehr bewegend den Verlauf ihrer Gefangenschaft zu verfolgen. Es mag irgendwie seltsam klingen, aber ich interessierte mich brennend dafür, wie der Täter sie gequält und misshandelt hat. Ich stehe immer wieder staunend vor solchen Berichten und frage mich, wie Menschen sowas tun können. Was muss diesen Leuten selbst passiert sein, um einem anderen Menschen sowas anzutun. Und genau das hat Natascha Kampusch zu großen Teilen sehr gut herausgearbeitet. Ich hatte teilweise das Gefühl, den Täter verstehen zu können, sein Bedürfnis nach Kontrolle, die Angst vor der Entdeckung seiner Tat, die Vorwürfe, Natascha sei nicht so vollkommen, wie seine Mutter.Besonders bemerkenswert empfand ich Nataschas Wandlung von dem jungen Mädchen hin zur selbstbestimmenden Frau. Ich habe, obwohl ich den Ausgang der Geschichte bereits kannte, immer mit ihr gehofft, gebangt und gelitten. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit betete ich innerlich, dass die junge Frau die Chance ergriff und floh.Und ich möchte gerne sagen, dass ich Nataschas Verhalten nach der Befreiung sehr gut verstehen kann und wirklich enttäuscht darüber bin, dass die Gesellschaft und auch die zuständigen Behörden sie dermaßen in ihren Entscheidungen und ihrer Glaubwürdigkeit eingeschränkt haben. Natürlich verstehe ich, dass man als Verantwortlicher jede Möglichkeit in Betracht ziehen muss, weil man tatsächlich nicht einschätzen kann, wie es das "Opfer" im tiefsten Innern bestellt ist.Richtig erschrocken haben mich allerdings die Angebote, die Natascha nach der Befreiung erreicht hatten. Unglaublich!Ich selbst kann mich von diesem Helfersyndrom, das sie beschrieb, nicht freisprechen, aber es derart auszunutzen, um sich selber daran aufzugeilen? OMFG!Ich denke, ihr zweites Buch werde ich ebenfalls bestellen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle, die nicht auf Sensationssuche sind, sondern sich für den Menschen hinter der Geschichte interessieren!
Natascha Kampusch stellt die Geschichte der Entführung aus ihrer Perspektive da, wie es ihr gelungen ist zu überleben und schlussendlich nach Jahren der Gefangenschaft zu entfliehen.Es ist ein beeindruckendes Buch, exzellent geschrieben und in einem erstaunlich "objektivem" Ton; sie klagt nicht an, auch nicht die Polizei, der entscheidende Fehler unterlaufen sind, sondern dokumentiert und klärt die Öffentlichkeit über ihren Fall auf.Diese Frau hat meine Bewunderung, nicht zuletzt für ihre Klarheit in der Sprache, ihre Willenstärke, die ihr dabei geholfen hat, psychsich zu überleben und ihre kritische Distanz zu sich und anderen.Das Buch macht implizit auch deutlich, wie "überfordert" unsere Politiker und wie "krank" viele Akteure in den (sozialen) Medien denken und handeln!
Worum es im Großen und Ganzen in dem Buch geht dürfte wohl damals an niemandem vorübergegangen sein. Wie das ganze Trauma von der betroffenen N.Kampusch zu Papier gebracht wurde ist erstaunlich gut gelungen. Man kann fast schon schriftstellerische Fähigkeiten erkennen.Trotz allem lässt sie den Leser in fast schon ernüchternder Erzählweise miterleben was ihr an ungeheuerlichen Dingen in dieser langen Zeit vom Täter angetan wurde. Sie nimmt sich dabei die Freiheit bestimmte persönliche Dinge auszuklammern und auch ihre oftmals negative Einstellung zur damaligen Berichterstattung der Medien,sowie der Ermittlungsarbeit der Behörden zu verdeutlichen.Dies gibt diesem Buch eine ganz eigene, spezielle Note. Wer auf große Effekthascherei oder Schilderungen von abartigen oder perversen Dingen hofft, wird wohl enttäuscht zurückbleiben. Man muß erkennen zwischen den Zeilen zu lesen. Denn dort hat Frau Kampusch ihr jahrelanges Leiden und Hoffen versteckt. Ein sehr spezielles Buch und von mir an dieser Stelle auch eine gute Leseempfehlung...
Ich schätze Natascha Kampusch, die in ihrer Lebensgeschichte eine unglaublich Kraft bewiesen hat. Als Kind in eine solche Lage zu geraten und nach so vielen (in der Entwicklung besonders wichtigen) Jahren, derart stark daraus hervorzugehen, das ist schon sehr ungewöhnlich.Frau Kampusch beschreibt hier, wie Medien und Umwelt mit ihr, in all den Jahren, umgegangen sind. Liest sich gut und fesselnd, läßt einen Respkt empfinden und bringt einen zum Kopfschütteln.Es muß wirklich befremdlich sein, aus einer sehr kranken Welt, in der man unfreiwillig lebte, in die nächste kranke Welt zu kommen, in der man nun (angeblich zumindest) freiwillig lebt.
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